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Die Mose-Figur als Gegenentwurf zur neuassyrischen Königssideologie im 7. Jh. v.u.Z.



"Die Geburt des Mose. Die Mose-Figur als Gegenentwurf zur neuassyrischen Königssideologie im 7. Jh. v.u.Z."
aus: E. Otto, Die Tora. Studien zum Pentateuch, BZAR 9, 2009 (Harrassowitz) 

Jehovist ursprünglich ein reines Geschichtsbuch,
Deuteronomium ursprünglich ein reines Gesetzbuch
(J. Wellhausen)

Die Verbindung von Gesetz und Geschichtserzählung im Deuteronomium konnte nach J. Wellhausens Meinung an die vordeuteronomische Einfügung des Dekalogs in die Sinaiperikope des Jehowisten anknüpfen, die nicht Mose, sondern die Propheten und deren Geist zur Voraussetzung haben.

Eheschließung
Es gilt der Forschung bisher als selbstverständlich, „dass der Weg von der Eheschließung bis zur Geburt des ersten Kindes mit der Reihenfolge der Verben jql (‚sich zur Frau nehmen‘), hrh (‚schwanger werden‘) und dly (‚gebären‘) in 2,1.2a als voraussichtlich konventionell beschrieben wird“. Ein genauerer Blick auf das alttestamentliche Eherecht zeigt, dass in der eherechtlichen Vertragsformel des Eheschlusses nicht ohne den Bezug auf das intransitive Objekt gebraucht wird und auch wie in Gen 4,19; 11,29; 20,2f.; 24,3f.; Dtn21,11; 22,13; 24,1.3.5 („NN zur Ehefrau nehmen“) lautet. Damit entspricht die hebräische Formel der altbabylonischen Eherechts (CT 48 50:5). 

Sargon- und Moses Geburtslegende
Erst in dem postpentateuchredaktionellen Mosestammbaum werden in Ex 6,20 mit der Einführung ... der Beziehung von Moses Eltern auch deren Namen „Amram“ und „Jochebed“ nachgetragen, wobei in der Auslegung von Ex2,1 Moses Vater seine Tante geheiratet haben soll. Jedem Leser der Geburtserzählung des Mose war also deutlich, dass Mose einer illegitimen Beziehung zwischen einem Leviten und einer Levitin entstammt.
Moses Geburtserzählung teilt dieses zentrale Motiv mit der neuassyrischen Erzählung von der Geburt des Königs Sargon. Es begründet, warum die Mutter das Kind aussetzt.
Sargon und Mose ist gemeinsam:
1.Beide sind nichtehelicher Herkunft.
2.Beide werden deshalb von ihrer Mutter ausgesetzt
3.Beide werden von ihr in einen Kasten aus Schilf gelegt.
4.Beide Schilfkästen werden mit Bitumen verstrichen.
5.Beide Schilfkästen werden am Flußufer abgelegt.
6.Beide Kinder werden durch Zufall gefunden.
7.Beide Kinder werden von Stiefeltern adoptiert großgezogen.
8.Beide Kinder haben als Erwachsene eine im Horizont der jeweiligen Politischen Theologie wichtige Mission zu erfüllen

Frondienst
Ex 1,11 erzählt, dass die Ägypter Fronaufseher einsetzten, um Israel mit den von ihnen beaufsichtigten Fronarbeiten zu bedrücken und Israel die Vorratsstädte Pithom und Ramses bauen zu lassen. Auch liegt hier als Referenztext eine neuassyrische Königsinschrift nahe, die davon berichtet, dass der König Manasse Frondienst beim Bau eines königlichen Lagerhauses in Ninive zur Zeit des Königs Asarhaddon zu leiten hatte:
„Zur damaligen Zeit war das Vorratshaus von Ninive, das Könige, die vor meinem Vater regierten, errichtet hatte zur Lagerung des Materials für das Feldlager und zur Unterbringung der Pferde, Maultiere, Streitwagen, Beute Waffen, Schlachtgeräte, von den Feinden und so fort, die der Gott Assur, der König der Götter, meiner Majestät zukommen ließ. Für das Galoppieren der Kavallerie und zum Exerzieren der Streitwagen war mir jener Ort zu klein geworden. Die Bewohner der Länder, die mein Bogen erobert hatte, ließ ich Hacken und Tragekörbe tragen, und sie strichen Ziegel. Diese zu klein gewordene königliche Anlage riss ich vollständig nieder. Ein großes Stück Land trennte ich zur Vergrößerung von den Feldern ab und fügte es jenem hinzu. Mit Kalkstein, hartem Berggestein schüttete ich sein Fundament auf und eine Terrasse an. Ich bot die Könige des Hethiterlandes und des Gebiets jenseits des Flusses auf, Ba'al, König von Tyrus, Manasse, König von Juda …und sie ließen alle auf meinen Befehl große Balken, hohe Pfähle und Pfeiler aus Zedern- und Zypressenstämmen, die im Sisara- und Libanon-Gebirge wachsen … zum Bedarf meines Palastes unter großen Mühen und Beschwernissen nach Ninive, meiner Residenzstadt, schleppen“ (Nin A V 40-55.73*-76.82; VI 1).

Der Autor der vorpriesterschriftlichen Mose-Exodus-Erzählung projiziert die von der neuassyrischen Hegemonialmacht erzwungene Fronleistung in die fiktive Situation Israels in Ägypten. Ist dieser zeitgeschichtliche Hintergrund von Ex 1,11 im 7. Jh. v.u.Z. erkannt, so wird die Mose-Figur zur Antipode des neuassyrischen Großkönigs: Mose legt nicht wie dieser Fronlasten auf, sondern befreit davon. Mit Mose wird also nicht ein König geboren, der bedrückt, sondern ein Mann, der aus der Bedrückung befreit.

Moses Nil-Überquerung
Die prophetischen Orakel der neuassyrischen Sammeltafel K. 2401 (SAA IX/3) zeigen als Fabel, die ihren Zielpunkt in der Thronbesteigung Asarhaddons hat, die gleiche Ereignisabfolge wie die Mose-Erzählungen. Asarhaddons Flucht vor der Verfolgung durch die Brüder ins Ausland, seine Rückkehr, die Vernichtung der Feinde durch die Gottheit beim Übergang über den Tigris, seine Ankunft in Ninive und der Bundesschluß mit dem Gott Assur , alles das erinnert an die Mose-Erzählungen.

Neben dem Loyalitätseid Asarhaddons aus dem Jahre 669 v.u.Z, der neuassyrischen Sargon-Legende und dem Krönungshymnus Assurbanipals ist das ein weiteres Textensemble neuassyrischer Herrschaftslegitimation, das in der Hebräischen Bibel rezipiert wurde. Im zweiten Heilsorakel (K.2401 II:10-26) wird dem designierten König die Vernichtung der im Bürgerkrieg sich seiner Thronbesteigung widersetzenden Feinde angekündigt:
„Ich habe deine Klage gehört, mitten aus dem Tor des Himmels warf ich Glut herab. Feuer warf ich, um sie zu fressen. Du aber stehst (unversehrt) in ihrer Mitte. Ich habe dich von ihnen befreit. Ich jagte sie in die Berge. Hagel und Feuer vom Himmel ließ ich auf sie herabregnen. Deine Feinde schlachtete ich. Mir ihrem Blut füllte ich den Fluß (sc. Tigris). Sie sollen es sehen, sie sollen es verkünden, dass ich Assur, der Herr der Götter bin“ (KV 2401 II:14-25). 

Vor dem Einzug in die Stadt Ninive und der anschließenden Thronbesteigung musste Asarhaddon die Armee seiner Brüder, die für die Ermordung ihres Vaters Sanherib verantwortlich waren, besiegen. Dass der Übergang über den Tigris nicht kampflos war, zeigt der Hinweis auf den mit dem Blut der Feinde gefüllten Fluß. Im folgendem Orakel K. 2401 II:33-III 15 fordert die Göttin Ischtar von Arbela die Götter, ihre Väter und Brüder, auf, dem Bund zwischen dem Gott Assur und dem assyrischen König beizutreten. Die assyrischen Bürger sollen sich in der Eideszeremonie des kultischen Wassertrinkens an den Bund erinnern und ihn halten. In einem weiteren Orakel KV 2401 III:16-IV:35 fordert die Göttin Ishtar von Arbela vom König die Erfüllung der rituellen Pflichten als Gegenleistung für ihre Hilfe gegen die Feinde. Im Postskript der ersten Hälfte der Tafel 87 wird die Sammeltafel als „Bundestafel“ ( uppi adê ) bezeichnet.
Die Verbindung von göttlicher Rettung vor dem Feind beim Durchzug durch Fluß mit einem Bundesschluß, den sich daraus ergebenden rituellen Verpflichtungen und der Verschriftung auf einer Tafel entspricht der vorpriesterschriftlichen Mose-Erzählung in Ex 14*; 19*; 34*, die ihren Höhepunkt erreicht mit dem Bundesschluß (Ex 34,27) auf der Grundlage der rituellen Verpflichtungen (Ex 34,18-23.25f.), die verschriftet werden. Moses Verbindung mit dem Gesetz wie die Verbindung von Exodus und Bundesschluß am Gottesberg vollzieht sich in den Mose-Erzählungen auf dem Hintergrund der subversiv rezipierten neuassyrischen Prophetenorakel Asarhaddons, die der Legitimation seiner Herrschaft dienen. 
Der assyrischen Macht werden zentrale Texte ihrer Legitimation genommen und zu Gegentexten umfunktioniert. Der Bund wird nicht wie in der neuassyrischen Tafel KV 2401 zwischen der Gottheit und dem König, sondern mit dem Volk als ganzem geschlossen. Ein König hat darin keine Funktion. Entsprechend werden die rituellen Verpflichtungen, die aus dem Bundesschluß resultieren, auch nicht dem König, sondern dem Volk als ganzes auferlegt. Wenn Mose die Gesetze verschriften soll (Ex34,27), so wird ihm eine im Horizont des Keilschriftrechts königliche Aufgabe übertragen. Hammurapi legt im Epilog seiner Gesetzessammlung nachdrücklich Wert auf die Feststellung, dass er die Gesetze niedergeschrieben habe (CH EpilogXLVII 59-78 u.ö.)


In dem Augenblick aber, in dem man sieht, dass nicht nur im kulturhistorischen Raum schwebende Motive, sondern wichtige Texte, die exakt datiert sind, direkt übertragen werden, und zwar in subversiver Form, definiert die Datierung der rezipierten Referenztexte die der rezipierenden. Die Tafel K. 2401 wurde im Jahr 680/79 v.u.Z. geschrieben. In das Jahr 673 v.u.Z. datiert die Königsinschrift Nin A mit der Erwähnung der Fron des judäischen Königs Manasse beim Bau des Vorratshauses in Ninive. Sie wurden ein Jahr vor dem Loyalitätseid Asarhaddons abgefasst, der im Deuteronomium rezipiert wurde. Der Zeitraum, in dem die Mose-Erzählung entstand, umfasst also die Jahre 673 bis 612 v.u.Z.. Eine subversive Rezeption zentral neuassyrischer Königsüberlieferungen, die dem assyrischen Großkönig die Legitimität seiner Herrschaft über Juda bestreitet, ist historisch während der Regierungszeit des Königs Josia in den Jahren zwischen 639 und 612 v.u.Z. am wahrscheinlichsten. In dieser Zeit fällt auch die Rezeption von Assurbanipals Krönungshymnus VAT 13831 (SAA III/11) 100 in der Grundschicht von Ps 72 als Krönungshymnus des Königs Josia. Die Autoren dieser, die neuassyrischen Königstexte rezipierenden Überlieferungen, sind jüdische Intellektuelle der Josiazeit, die zwar aus der Jerusalemer Priesterschaft kommen. Während die Grundschicht von Ps 72 als Krönungshymnus des Königs Josia an Assurbanipals Krönungshymnus anknüpfend die Institution des Königstums reformiert, indes alle Züge der militärisch durchzusetzenden Herrschaft über die Völker eliminiert und die Verantwortung des Königs für den Schutz der Schwachen in der Gesellschaft an deren Stelle tritt, sind das Deuteronomium und die Mose-Erzählungen des 7. Jh. v.u.Z. radikaler. Um dem Hegemonialanspruch des assyrischen Großkönigs begegnen zu können, setzen sie die absolute Loyalitätsforderung JHWHs gegen die des assyrischen Königs und begreifen „Israel“ als nicht durch Staatsorgane, die durch den König und seine religiösen Funktionen legitimiert sind, konstituiert, sondern durch den Bund, den JHWH nicht mit dem König, sondern mit dem Volk unmittelbar schließt.

Das Gesetz in Gestalt der rituellen Pflichten (Ex 34,18-23.25f.) wird von JHWH direkt offenbart, während Mose die in Mesopotamien königliche Aufgabe ihrer Verschriftung zukommt. Das Paradigma der spätvorexilischen Zeit, das durch die subversiven Rezeptions zentraler Texte der neuassyrischen Königssideologie Mose zum Gegenbild des assyrischen Großkönigs werden ließ, hat sich im Pentateuch durchgesetzt. Erst dieser Gegenentwurf, der Religion und damit die Konstituierung des Volkes Israel unabhängig vom Staat denkbar werden ließ, hat dazu beigetragen, dass die Zerstörung der staatlichen Identität Judas nicht zum Untergang von Religion und Volk geführt hat. Insbesondere setzt sich im Exil in Frontstellung gegen die Babylonier das Paradigma der Mose-Erzählungen im Deuteronomium durch.



Bild: Stele mit Asarhaddon im Pergamonmuseum


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Der Text beschreibt Asarhaddons Flucht (ii 10) vor der Verfolgung durch die Brüder ins Ausland, seine Rückkehr, die Vernichtung der Feinde durch die Gottheit beim Übergang über den Tigris, seine Ankunft in Ninive und der Bundesschluß mit dem Gott Assur. Vor dem Einzug in die Stadt Ninive und der anschließenden Thronbesteigung musste Asarhaddon die Armee seiner Brüder, die für die Ermordung ihres Vaters Sanherib verantwortlich waren, besiegen. Dass der Übergang über den Tigris nicht kampflos war, zeigt der Hinweis auf den mit dem Blut der Feinde gefüllten Fluß. Die Göttin Ischtar von Arbela fordert dazu auf, dem Bund zwischen dem Gott Assur und dem assyrischen König beizutreten. Die assyrischen Bürger sollen sich in der Eideszeremonie des kultischen Wassertrinkens an den Bund erinnern und ihn halten. Zudem fordert die Göttin vom König die Erfüllung der rituellen Pflichten als Gegenleistung für ihre Hilfe gegen die Feinde. Zudem finden wir die Bezeichnung „Bundestafel“ ( uppi adê ).
Die Verbindung von göttlicher Rettung vor dem Feind beim Durchzug durch einen Fluß mit einem Bundesschluß, den sich daraus ergebenden rituellen Verpflichtungen und der Verschriftung auf einer Tafel entspricht der vorpriesterschriftlichen Mose-Erzählung in Ex 14*; 19*; 34*, die ihren Höhepunkt erreicht mit dem Bundesschluß (Ex 34,27) auf der Grundlage der rituellen Verpflichtungen (Ex 34,18-23.25f.).

SAA 09 003
CDLI P334927
K 02401
Neuassyrisch


(i 5) begünstigen [......]
(i 6) geben [......]!
(i 7) Er hat sich um [...] gekümmert,
(i 8) er hat ihre [...] gefördert.
(i 9) Himmel und Erde sind gut, Ešarra ist gut, Esarhaddon, König von Assyrien, ist gut.
(i 12) Möge das Wohlergehen, das Esarhaddon errichtet hat, Fuß fassen!
(i 14) Aššur hat in Ešarra ein Festmahl veranstaltet.
(i 15) [......] der Inneren Stadt
(i 16) [......] Esarhaddon
(i 18) [......] hebt auf
(i 19) [......] die Länder
(i 20) [......] vor Aššur
(i 21) [......] mit Esarhaddon
(i 22) [......] sie kommen
(i 23) [......] sie brennen
(i 24) [...] zu seiner Mutter
(i 25) [...] ... drei Säulen
(i 26) [...] er fährt mit dem Auge darüber [...].


(i 27) Hört zu, ihr Assyrer!
(i 28) Der König hat seinen Feind besiegt. Dein König hat seinen Feind unter seine Füße gelegt, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang!
(i 35) Ich werde Melid vernichten,
(i 36) Ich werde [...] vernichten,

(ii 1) Ich werde die Kimmerer in seine Hände geben und das Land Ellipi in Brand stecken.
(ii 3) Aššur hat ihm die Gesamtheit der vier Regionen gegeben. Vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang gibt es keinen König, der ihm ebenbürtig ist; er leuchtet so hell wie die Sonne.
(ii 8) Dies ist das Orakel des Wohlergehens vor Bel-Tarbaṣi und den Göttern.
(ii 10) Nun denn, diese Verräter haben dich provoziert, dich verbannt und umzingelt, aber du hast deinen Mund geöffnet und gerufen: "Höre mich, o Aššur!"
(ii 14) Ich hörte deinen Schrei. Ich bin wie eine feurige Glut aus dem Tor des Himmels hervorgegangen, um Feuer herabzuschleudern und es sie verschlingen zu lassen.
(ii 18) Du standest in ihrer Mitte, und so entfernte ich sie aus deiner Gegenwart. Ich trieb sie auf den Berg und ließ Hagelkörner und Feuer vom Himmel auf sie regnen.
(ii 22) Ich schlachtete deine Feinde ab und füllte den Fluss mit ihrem Blut. Sie sollen es sehen und mich preisen, denn sie wissen, dass ich Aššur bin, der Herr der Götter.
(ii 26) Dies ist das Wohlbefinden, das vor dem Bild steht.
(ii 27) Diese Bundestafel von Aššur kommt auf einem Polster in die Gegenwart des Königs. Duftendes Öl wird gesprenkelt, Opfer werden dargebracht, Weihrauch wird verbrannt, und sie lesen es in der Gegenwart des Königs vor.
(ii 33) Das Wort von Ištar von Arbela an Esarhaddon, den König von Assyrien:
(ii 35) Kommt, ihr Götter, meine Väter und Brüder, tretet ein in den Bund ...

(iii 2) Sie legte eine Schale von (einem Schädel?) auf die Terrasse und gab ihnen Wasser aus einem Behälter zu trinken; sie füllte einen Krug davon mit Wasser aus dem Behälter und gab es ihnen mit den Worten:
(iii 7) "In euren Herzen sagt ihr: 'Ištar ist gering', und ihr werdet in eure Städte und Bezirke gehen, euer Brot essen und diesen Bund vergessen.
(iii 12) "Aber wenn ihr von diesem Wasser trinkt, werdet ihr an mich denken und diesen Bund halten, den ich für Esarhaddon geschlossen habe."
(iii 16) Das Wort von Ištar von Arbela an Esarhaddon, den König von Assyrien:
(iii 20) Habe ich nicht die vier Türpfosten von Assyrien gebogen und sie dir gegeben? Habe ich nicht deinen Feind besiegt? Habe ich nicht deine Hasser und Feinde gesammelt wie Schmetterlinge?
(iii 25) Und du, was hast du mir gegeben?
(iii 26) Es gibt keine Nahrung für mein Festmahl, als ob es keinen Tempel gäbe; ich bin um meine Nahrung beraubt, ich bin um meinen Becher beraubt! Ich warte auf sie, ich habe mein Auge auf sie geworfen.
(iii 32) Wahrlich, setze eine Maßeinheit (bán) an Schüsselspeise und eine Maßeinheit (bán) an süßem Bier fest! Lass mich Gemüse und Suppe nehmen und in meinen Mund stecken, lass mich den Becher füllen und daraus trinken, lass mich meine Reize wiederherstellen!

(iv 3) lass mich hochheben [......]
(iv 4) lass mich gehen [......]
(iv 5) Ich ging hinauf [......]
(iv 6) und arrangierte ein Festmahl [...].
(iv 7) Als ich dort war, sagten sie: "Wir wissen, dass du Ištar von Arbela bist."
(iv 10) Ich machte mich auf den Weg nach Assyrien, um deinen Erfolg zu sehen, um die Berge mit meinen Füßen zu zertreten und um über Esarhaddon zu sprechen.
(iv 14) Nun freu dich, Esarhaddon! Ich habe die vier Türpfosten von Assyrien gebogen und sie dir gegeben; ich habe deinen Feind besiegt. Die Stimmung des Volkes, das auf deiner Seite steht, ist auf den Kopf gestellt.
(iv 20) Daran wirst du erkennen, dass ich Ištar von Arbela bin.
(iv 22) Sobald die Verräter herausgeschleppt worden sind, sollen 'die zur Rechten und zur Linken' dastehen, um die Strafe zu tragen.
(iv 25) Die Höflinge und das Personal des Palastes, die sich gegen dich auflehnten, habe ich umzingelt und an ihren Zähnen aufgespießt.
(iv 31) La-dagil-ili, ein Prophet aus Arbela, prophezeite dies, als ... Ištar ...


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Moses Geburtserzählung in Ex 2,1-10 Ex 1,22 liefert nicht die ursprüngliche Motivation für die Aussetzung des Kindes, sondern die Erzählung Ex 2,1-10. Moses Eltern werden nicht, wie für eine so zentrale Gestalt zu erwarten ist, genannt. Erst in dem postpentateuchredaktionellen Mosestammbaum werden in Ex 6,20 mit der Einfügung des intransitiven Objekts und also der Legalisierung der Beziehung von Moses Eltern auch deren Namen „Amram“ und „Jochebed“ nachgetragen, wobei in Auslegung von Ex2,1 Moses Vater seine Tante geheiratet haben soll. (Die LXX interpretiert mit Blick auf Lev 18 diese Auslegung um, indem sie von einer Cousinenehe ausgeht) Mose entstammt (Ex2,1 ff.) einer illegitimen Beziehung zwischen einem Leviten und einer Levitin, deshalb verbarg sie ihn drei Monate. Als sie ihn aber nicht länger verbergen konnte, nahm sie ein Kästlein von Rohr für ihn und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind hinein und setzte das Kästlein in das Schilf am Ufer des Nils aus. J. B. Pritchards The Ancient Near East, Band I, Seiten 85-86: Sargon, der mächtige König, König von Agade, bin ich. Meine Mutter war ein Wechselbalg, meinen Vater kannte ich nicht. Die Brüder meines Vaters liebten die Hügel. Meine Stadt ist Azupiranu, die am Ufer des Euphrat liegt. Meine wechselhafte Mutter hat mich gezeugt, heimlich hat sie mich geboren. Sie setzte mich in einen Korb mit Binsen, mit Bitumen versiegelte sie Meinen Deckel. Sie warf mich in den Fluss, der nicht (über) mich stieg, Der Fluss trug mich auf und trug mich zu Akki, der Wasserschublade. Akki, der Wasserschubladen, hob mich heraus, als er sein Wasser eintauchte. Akki, der Wasserschubladen, [nahm] mich als seinen Sohn (und) zog mich auf.

1.Beide sind nichtehelicher Herkunft.
2.Beide werden deshalb von ihrer Mutter ausgesetzt 3.Beide werden von ihr in einen Kasten aus Schilf gelegt.
4.Beide Schilfkästen werden mit Bitumen verstrichen.
5.Beide Schilfkästen werden am Flußufer abgelegt.
6.Beide Kinder werden durch Zufall gefunden.
7.Beide Kinder werden von Stiefeltern adoptiert und großgezogen 8.Beide Kinder haben als Erwachsene eine im Horizont der jeweiligen Politischen Theologie wichtige Mission zu erfüllen




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