Der hebräische Begriff Ašerā (ugaritisch aṯrt, wohl als Aṯirat, semitischen aṯr "heiliger Ort") erscheint
40 mal im Alten Testament, aber die Unterscheidung zwischen Göttern und ihren Kultobjekte waren nicht genau definiert. In einigen altbabylonischen Götterlisten wird Ashera als eine von Amurru's Ehefrauen aufgelistet. Im hethitischen Mythos von Elkunirsa, wird die Frau des Gottes Elkunirsa "Asertum" genannt. In den Texten von Ugarit, ist Göttin Atrt (Atiratu) die Frau von El, dem höchsten Gott des Ugaritischen Pantheons. Einige Gelehrte haben vorgeschlagen, dass Asherah auch in Jer 7,18 und 44,17-19 unter dem Beinamen "Königin des Himmels" zu finden ist, aber eine Identifikation mit den Astralgottheiten Ishtar oder Astarte ist wahrscheinlicher (Olyan 1987). Einige fragmentarische Inschriften, die Asherah erwähnen fanden sich in Kuntillet Ajrud. Darüber hinaus bestätigt eine Schrift von Khirbet el-Kom (10 km südöstlich von Lachish) die Assoziation zwischen Asherah und YHWH: „Möge Uriyahu von JHWH gesegnet werden und (von) seiner Aschera, er rettete ihn vor seinen Feinden. “ In all diesen Inschriften geht es um "šrth", was übersetzt wird als: "Seine (Göttin/Objekt) Aschera".
Sowohl die hebräische Bibel als auch die epigraphischen Beweise zeigen, dass Aschera bei Gott JHWH bis zum 7. Jahrhundert v.u.Z. anwesend war. Es stellt eine Analogie zu ihrer Rolle als Gemahlin des Hochgottes El in der Ugaritischen Literatur dar. Asherah muss als die Gemahlin des höchsten Gottes YHWH-El angesehen werden, und nicht als eine unabhängige Fruchtbarkeitsgöttin. Mit der Zeit kam jedoch der Jahwismus (Jahwe-allein-Bewegung) dazu, der keine andere Gottheit zugelassen hat. Daher entwickelte sich eine polemische Sicht auf Asherah.
aus: "Encyclopedia of the Bible and Its Reception 2"
https://www.academia.edu/593049/Asherah_-_in_EBR_vol._2_coll._975-80
stilisierter Baum mit Lotusblüten, flankiert von Capriden oder Ziegenantilopen. Ein Löwe ist unter ihnen. Auf den Bes-Figuren befindet sich eine kursive Inschrift aus der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts v.u.Z..
Pithos A/ KA 3.1. (paläo-hebräisch)
"... Ich habe dich durch YHWH von Samaria und seiner Aschera gesegnet"
Pithos B1/ KA 3.6.
"So sagt Amaryawu: Sprich zu meinem Herrn:Geht es dir gut? Bist du in Frieden?
Ich habe dich gesegnet vor JHWH von Teman und seiner Aschera.
Möge er dich segnen und möge er dich beschützen
und möge er mit meinem Herrn sein."
Pithos B2
"und von / vor YHWH von Teman und zu / für seine Aschera. . . alles, was er von irgendjemandem verlangen mag, möge es graziös zur Verfügung gestellt bekommen . . . und von JHWH ihm nach seinem Herzen gegeben werden"
https://www.academia.edu/19732002/Kuntillet_ʿAjrud_and_the_Cult_of_Asherah?email_work_card=thumbnail
Aus dem Alten Testament wissen wir, dass das Weben von Kleidungsstücken für Asherah in einem Jerusalemer Tempel praktiziert wurde. (2. Könige 23, 7) Frauen webten Kleidung, um sie über eine Kultstatue zu hüllen, die der Göttin Asherah gewidmet war. (Ackerman 2003, 180) Diese Frauen produzierten das Textil innerhalb des Geländes des JHWH-Tempels. Kuntillet ‘Ajrud liegt in der östlichen Sinai-Wüste, etwa 50 km südlich von Kadesh Barnea. Die Siedlung wurde auf ca. 800 v.u.Z. datiert. Die wichtigsten Funde von Kuntillet 'Ajrud sind die Inschriften und Zeichnungen. In Kuntillet 'Ajrud werden neben El zwei weitere männliche Götter erwähnt: YHWH und Baal.
https://www.academia.edu/8580086/Asherah_and_Textiles
https://www.academia.edu/8580086/Asherah_and_Textiles
Bis heute hat man neben etwa 1000 weiblichen Tonfiguren auch Inschriften in Gräbern und Privathäusern aus der Zeit zwischen dem 8. und 6. Jh. v. Chr. gefunden, in denen neben JHWH auch Aschera verehrt wird. Im Nord- und im Südreich hatte JHWH daher vermutlich eine göttliche Partnerin und es ist wahrscheinlich, dass die Bildnisse dieser beiden Götter sogar – bis zu seiner Zerstörung durch Nebukadnezar – gemeinsam im Jerusalemer Tempel standen. Erst in der Zeit des babylonischen Exils reduziert sich die Anbetung des Volkes Israels wieder auf den einen Gott: JHWH.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aschera
2 Kön 23: 8 nimmt Bezug auf "bāmôt" an Stadttoren, die relativ gut in früheren Perioden bezeugt sind und in der Regel kleine Schreine unter freiem Himmel waren. Bei Dan wurde ein Tempelkomplex entdeckt, der von den meisten auf das zehnte Jahrhundert v.u.Z. datiert ist. Es gibt keine archäologischen Beweise für die Zerstörung von Kultstätten in oder in der Nähe um die Zeit der Regierung von Josiah.
Die als "bāmôt"aus dem in 2. Könige 23 umrissenen Gebiete sind vom zehnten bis zum achten Jahrhundert v.u.Z. bekannt, aber alle hatten ihr Ende vor dem siebten Jhr. v.u.Z. erreicht und wurden nicht wieder aufgebaut. Alle mit diesen Orten verbundenen Kultstätten waren zerstört vor oder während der Belagerung von Sennacherib, welche de-facto die Zentralisierung der Anbetung in Jerusalem einleitete. Ostraca aus dem 9. bis 8. Jahrhundert, die im Heiligtum der israelitischen königlichen Festung Arad gefunden wurde, zeugen von der Anwesenheit von Mitgliedern von Priesterfamilien, die aus der Bibel bekannt sind (Aharoni 1968): Meremoth (Nr. 50), Joshaphat (Nr. 53), Pashur (Nr. 54), Besal, die Söhne von Gilgal, und die Söhne von Korah
(Nr. 49) und das "Qerosite" (Ahlström1982). Der Kult aus dem 10. Jahrhundert ist ein frühes Beispiel für die Verehrung von Asherah. Darstellungen zeigen eine nackte Frau und zwei Steinböcke, die an einem Baum fressen. Jedes erscheint zwischen zwei Löwen. Die Assoziation von Asherah mit Steinböcken ist bekannt (Keel 1998), obwohl ihre Verbindung mit Löwen erst vor kurzem anerkannt wurde (Hess 2007: 322). Andere Darstellungen dürften Yhwh zeigen, was die kultische Assoziation beider Gottheiten zeigt.
Das häufigste Zeugnis für Asherah kommt hauptsächlich aus häuslichen Kontext in Form von weiblichen Säulenfiguren. Die Figuren sind in der Regel grob gebaut, mit einer breiten Säulen-Basis vom Mittelteil absteigend. Sie halten am häufigsten ihre Brüste, obwohl andere Haltungen auftreten, und im Gegensatz zu viel früheren Tontafel-Darstellungen der Göttin zeigen sie keine Genitalien. Diese Säulenfiguren repräsentieren die Verwaltung der Gottheit über die Mutterschaft, nicht aber über die Fruchtbarkeit.
Zwei Tonscherben aus der Eisenzeit scheinen Yhwh und Asherah beim Händchen halten darzustellen, aber diese Interpretation ist im Moment noch vorläufig (Gilmour 2009).
Der Kult könnte darauf hindeuten, dass Asherah die Gemahlin von Yhwh im 10. Jhr. v.u.Z. war. Parallelen zwischen der biblischen und der ugaritischen Literatur unterstützen diese Interpretation.
Das Eliminieren lokaler Kulte unter Josiah bedeutete Erhöhung der Autorität und der Einnahmen in Jerusalem. Der wahrscheinliche Grund für einen Mangel an Polemik gegen private Asherah-Verehrung ist, dass es in keiner Weise eine Bedrohung für den Beamten-Kult war. Josiah war daran interessiert, die offizielle Kultautorität unter sich zu festigen, nicht aber das Land von der Sünde zu reinigen.
Bild: http://somethingsurprising.blogspot.com/2011/07/asherah-wife-of-yahweh.html
https://www.academia.edu/396916/Josiahs_Reforms_The_Archaeological_Evidence
2 Kön 23: 8 nimmt Bezug auf "bāmôt" an Stadttoren, die relativ gut in früheren Perioden bezeugt sind und in der Regel kleine Schreine unter freiem Himmel waren. Bei Dan wurde ein Tempelkomplex entdeckt, der von den meisten auf das zehnte Jahrhundert v.u.Z. datiert ist. Es gibt keine archäologischen Beweise für die Zerstörung von Kultstätten in oder in der Nähe um die Zeit der Regierung von Josiah.
Die als "bāmôt"aus dem in 2. Könige 23 umrissenen Gebiete sind vom zehnten bis zum achten Jahrhundert v.u.Z. bekannt, aber alle hatten ihr Ende vor dem siebten Jhr. v.u.Z. erreicht und wurden nicht wieder aufgebaut. Alle mit diesen Orten verbundenen Kultstätten waren zerstört vor oder während der Belagerung von Sennacherib, welche de-facto die Zentralisierung der Anbetung in Jerusalem einleitete. Ostraca aus dem 9. bis 8. Jahrhundert, die im Heiligtum der israelitischen königlichen Festung Arad gefunden wurde, zeugen von der Anwesenheit von Mitgliedern von Priesterfamilien, die aus der Bibel bekannt sind (Aharoni 1968): Meremoth (Nr. 50), Joshaphat (Nr. 53), Pashur (Nr. 54), Besal, die Söhne von Gilgal, und die Söhne von Korah
(Nr. 49) und das "Qerosite" (Ahlström1982). Der Kult aus dem 10. Jahrhundert ist ein frühes Beispiel für die Verehrung von Asherah. Darstellungen zeigen eine nackte Frau und zwei Steinböcke, die an einem Baum fressen. Jedes erscheint zwischen zwei Löwen. Die Assoziation von Asherah mit Steinböcken ist bekannt (Keel 1998), obwohl ihre Verbindung mit Löwen erst vor kurzem anerkannt wurde (Hess 2007: 322). Andere Darstellungen dürften Yhwh zeigen, was die kultische Assoziation beider Gottheiten zeigt.
Das häufigste Zeugnis für Asherah kommt hauptsächlich aus häuslichen Kontext in Form von weiblichen Säulenfiguren. Die Figuren sind in der Regel grob gebaut, mit einer breiten Säulen-Basis vom Mittelteil absteigend. Sie halten am häufigsten ihre Brüste, obwohl andere Haltungen auftreten, und im Gegensatz zu viel früheren Tontafel-Darstellungen der Göttin zeigen sie keine Genitalien. Diese Säulenfiguren repräsentieren die Verwaltung der Gottheit über die Mutterschaft, nicht aber über die Fruchtbarkeit.
Zwei Tonscherben aus der Eisenzeit scheinen Yhwh und Asherah beim Händchen halten darzustellen, aber diese Interpretation ist im Moment noch vorläufig (Gilmour 2009).
Der Kult könnte darauf hindeuten, dass Asherah die Gemahlin von Yhwh im 10. Jhr. v.u.Z. war. Parallelen zwischen der biblischen und der ugaritischen Literatur unterstützen diese Interpretation.
Das Eliminieren lokaler Kulte unter Josiah bedeutete Erhöhung der Autorität und der Einnahmen in Jerusalem. Der wahrscheinliche Grund für einen Mangel an Polemik gegen private Asherah-Verehrung ist, dass es in keiner Weise eine Bedrohung für den Beamten-Kult war. Josiah war daran interessiert, die offizielle Kultautorität unter sich zu festigen, nicht aber das Land von der Sünde zu reinigen.
Bild: http://somethingsurprising.blogspot.com/2011/07/asherah-wife-of-yahweh.html
https://www.academia.edu/396916/Josiahs_Reforms_The_Archaeological_Evidence
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Eine wahrscheinlichere Erklärung ist, dass das šrth einfach der Name der Göttin Ascherat ist, daher ist die Vorstellung zurückzuweisen, dass es das Possessiv der dritten Person darstellt ("sein Ascherat"), zugunsten der Interpretation, dass šrth eine Form des Namens der Göttin ist und dass die beiden Inschriften daher lauten müssten: "An JHWH von Samaria und an Ascherata" und "An JHWH von Teman und an Ascherata".
plaster inscription (N 4.2)
Kuntillet ‘Ajrud
Kuntillet ‘Ajrud
hkn lbrk · b´l
".... bereite (dich) vor, Baal zu segnen ..."
Ob Baal als Name Gottes zu interpretieren ist, oder ob es sich um einen Ehrennamen handelt
welcher der Titel für JHWH ("Herr") ist, bleibt ungewiss.
Die Inschriften von Kuntillet ‛Ajrud im Lichte der historischen Forschung, UF 43 (2011), 299-324.
Nadav Na'aman
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Kuntillet ʿAdschrud ist ein archäologischer Fundort auf der Sinai-Halbinsel, etwa zwischen 850 und 750 v.u.Z.
Kuntillet ʿAdschrud – Wikipedia
Die Inschriften von Kuntillet Ajrud sind eine Reihe von Inschriften, die in Kuntillet Ajrud auf der Sinai-Halbinsel gefunden wurden. Viele sind religiöser Natur und berufen sich auf Jahwe, El und Baal, und zwei enthalten die Ausdrücke "Jahwe von Samaria (Israel) und seine Aschera" (oder "Jahwe beschütze und seine Aschera") und "Jahwe von Teman (Edom) und seine Aschera".
Inschriften von Kuntillet Ajrud – Wikipedia
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Das Nebeneinander von El und Jahwe war theologisch solange nicht problematisch, solange nicht ein strikter Monotheismus vorherrschte ... Die Beziehung zwischen El und Jahwe konnte aber durch eine Gleichsetzung beider Götter recht einfach gelöst werden, zumal im Hebräischen אֵל ’el auch als „Gott“ bzw. spezifischer „der Gott“ verstanden werden konnte.Ein Fortleben der El-Traditionen lässt sich in Israel bis in die Perserzeit hinein verfolgen. Den jüdischen Autoren der hellenistisch-römischen Zeit war somit El („Gott“) noch als eine Art Name geläufig, der aber nun schon eindeutig Jahwe zukam.
So lässt Ps 82 noch Jahwe in der Versammlung Els auftreten und die anderen Götter als schlechte Herrscher aburteilen. Im Ps 82-6 werden die Götter als „Söhne Eljons“ erklärt.
Dtn 32,8 beschreibt in seiner ursprünglichen Form (LXX, 4Q37 XII 14) eine Verteilung der Herrschaft durch einen übergeordneten Gott an einzelne Götter, die als Söhne Gottes gelten und zu deren Kreis Jahwe gehört.
Einheitsübersetzung
GOTTES GERICHT ÜBER DIE GÖTTER
Psalm 82
1 Ein Psalm Asafs.
Gott steht auf in der Gottesversammlung,
inmitten der Götter hält er Gericht.
...
6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter,
ihr alle seid Söhne des Höchsten
Lutherbibel 2017 (LU17)
DER HÖCHSTE RICHTER
82
1Ein Psalm Asafs.
Gott steht in der Gottesgemeinde
und ist Richter unter den Göttern.
...
6»Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter
und allzumal Söhne des Höchsten;
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Dtn 32,8f
(8) Als der Höchste (Eljon) die Völker als Erbbesitz gab ,als er die Menschen verteilte, setzte er die Gebiete der Völker fest nach der Zahl der Söhne Israels [4QDeut: nach der Zahl der Göttlichen; LXX: nach der Zahl der Engel Gottes]
(9) Ja, der Anteil Jhwhs ist sein Volk, Jakob das Los seines Eigentums.
Dtn 32,8f und Ps 82 werden des öfteren als religionsgeschichtliches Urgestein im Sinne des Polytheismus im Alten Testament interpretiert. Vorgetragen wurde dies schon von religionsgeschichtlich arbeitenden Alttestamentlern wie Otto Eissfeldt oder Manfred Weippert.
Dtn 32,8f habe also ursprünglich vom Hochgott El gesprochen, der die Völker an die niederen Götter verteilt und dabei Jhwh das Volk Israelzugewiesen habe. Seit dem Aufkommen des Monotheismus in der Exilszeit sei Dtn 32,8f dann insgesamt auf Jhwh bezogen worden: „Eljon“ sei von nun an kein anderer als Jhwh selbst.
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Foto des Pithos A stehende Figuren.
Zev Radovan, Biblelandpictures.com
(PDF) The Identity of the Standing Figures on Pithos A from Kuntillet ʿAjrud: A Reassessment | Ryan Thomas - Academia.edu
(PDF) The Identity of the Standing Figures on Pithos A from Kuntillet ʿAjrud: A Reassessment | Ryan Thomas - Academia.edu
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