Die Mesha-Stele galt bislang unter Bibel-Archäologen als einer von drei – wenn auch umstrittenen – historischen Beweisen für die Existenz des biblischen König David. Jetzt zweifeln israelische Archäologen an der Übersetzung einer der fraglichen Textstelle.
Die Mesha-Stele wird auf das neunte Jahrhundert v.u.Z. datiert und berichtet über die Befreiung der Moabiter von Israel. Nach bisheriger Leseart verweist die 31. Zeile auf das biblische "Haus David". Kurz nach ihrer Entdeckung, um 1868, zerbrach die Stele aber, wodurch Teile der Inschrift beschädigt wurden.
Das Team um Israel Finkelstein von der University von Tel Aviv hat die Kopie der Inschrift und neue, hochauflösenden Aufnahmen der Fragmente der Stele nun erneut analysiert und kommt zu dem Schluss, dass darauf wohl doch nicht auf das „Haus Davids“ verwiesen wird, sondern auf einen angeblichen König der Moabiter, namens „Balak“. Statt dem hebräischen Buchstaben „Daled“ lesen die Wissenschaftler nun das Schriftzeichen „Beth“. Aber auch bei Balak handelt es sich um eine Persönlichkeit der hebräischen Bibel, die bislang historisch nicht belegt war.
Mescha-Stele
Quelle: wikipedia
Textquelle:
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/archaeologen-zweifeln-an-archaeologischem-beleg-fuer-koenig-david20190504/
Bezugsquelle:
„The Journal of the Institute of Archaeology of Tel Aviv University“ (DOI: 10.1080/03344355.2019.1586378): https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/03344355.2019.1586378
Kommentare
Kommentar veröffentlichen